Wenn drei Millimeter die (halbe) Welt bedeuten
Nach einer enttäuschenden Saison und der Nichtqualifikation für die A-SM trat das Curlingteam Aarau-Zug mit dem Luzerner Yves Kurmann als Skip am SwissCup in Bern an. Für drei der fünf Spieler war es das letzte Juniorenturnier und somit ihre Abschiedsvorstellung.
Vier Siege in der Vorrunde bedeuteten Platz eins und die Qualifikation für die Viertelfinals. Am Sonntagmorgen traten sie gegen den Achtplatzierten an und erreichten souverän die Halbfinals.
Ab jetzt ging der Nervenkitzel los. Gegen Basel lagen sie nache einem Dreier im zweiten End stets zurück. Der Befreiungsschlag gelang ihnen erst im siebten End mit einem vierer Haus. Zwei Steine Vorsprung nahmen sie mit ins letzte End. Wie es so will, glich Basel aus. Das Zusatzend musste die Entscheidung bringen. Der Takeout mit dem letzten Stein gelang nicht nach Wunsch und verspritzte, ein Nullerend. Nach einer kurzen Ungewissheit wie es nun weitergeht, trafen sich die beiden Fourth im Heck zu einem Drawshot. Basel legte mit einem guten Stein (23.4 cm) vor. Gian Wildhaber behielt die Nerven und platzierte seinen Stein drei Millimeter näher am Zentrum. Sieg und Einzug ins Finale.
Anstelle von Entspannung und Erholung ging es im Finale gegen Wildhaus-Zug spannend weiter. Das Spiel war sehr ausgeglichen. Im Gleichschritt schrieben die beiden Teams ihre Steine. Bis Aarau-Zug im zweitletzten End einen Stein stehlen konnte. Wieder lagen sie mit zwei Steinen vor. Wieder glich der Gegner aus. Erneut ging es ins Zusatzend und erneut entschied der letzte Stein über Sieg oder Niederlage. In diesem Fall ging alles gut. Der Takeout gelang, Aarau-Zug war Sieger. Zum Abschluss ihrer Juniorenkarriere durften sie doch noch einen Pokal in die Höhe stemmen. Herzliche Gratulation. Als Zugabe zum Titel darf der Sieger jeweils am Canadian Junior Cup in Toronto teilnehmen.
Drei Millimeter sind manchmal nicht bloss drei Millimeter, sondern eine Reise über den Teich und, in diesem Fall, der langersehnte Titel.